Was beeinflusst das Messnetz für Radioaktivität?
Textfassung des Videos "Was beeinflusst das Messnetz für Radioaktivität?"
Ca. alle 20 Kilometer steht in Deutschland eine Sonde, die die aktuelle Umgebungsstrahlung pro Stunde misst: die Ortsdosisleistung, kurz ODL. Zusammen sind sie unser Radioaktivitätsmessnetz.
Viele Sonden stehen auf dem Gelände von Sportvereinen, Schulen oder Kitas. Manche stehen sehr idyllisch, ganz einsam oder in guter Gesellschaft. Zwei Sonden stehen offshore auf Forschungsstationen. Andere in luftiger Höhe mit dramatischer Aussicht.
Meistens ist das Leben einer Sonde nicht sehr ereignisreich. Aber manchmal passiert etwas Unvorhergesehenes. Zum Beispiel Vandalismus, ein Bagger durchtrennt das Strom- und Datenkabel oder die ganze Wiese wird abgebaggert und eine Straße gebaut. Diese Sonde hat in der Bauzeit höhere Werte gemessen: Das Granulat der Baustraße strahlte ein bisschen mehr, als es sonst an diesem Ort der Fall ist.
Die Werte, die die Sonden messen, unterscheiden sich nämlich je nach Gegend. Die gelbe Färbung steht für niedrige Werte, die grüne für mittlere und die blaue für eine etwas erhöhte ODL.
Gibt es viel Radon, wie z. B. in einigen Mittelgebirgen, sind die Werte immer höher als im Flachland. Oben auf der Zugspitze sind die Werte wegen der kosmischen Strahlung höher.
Auch das Wetter spielt eine Rolle:
- Regen und Schnee waschen Zerfallsprodukte des radioaktiven Gases Radon aus der Atmosphäre. Dann können die Werte steigen.
- Liegender Schnee schirmt die Strahlung aus dem Boden ab: Die Werte sinken.
- Sehr starker Wind kann die Sonden in Schwingungen versetzen und die Ergebnisse verfälschen.
Manchmal hilft der Wind uns aber auch: Beim Wartungseinsatz auf Spiekeroog geht der Transport der Werkzeuge ganz von allein ...